1892

Im Jahre 1892 fasten unsere Gründerväter, in Anwesenheit des 1.Vorsitzenden des 1888 gegründeten EIFELVEREINS, Dr. Adolf Dronke, den Entschluss, in der zur damaligen Zeit so unendlich reichen Stadt Düren, dem Tor zur Nordeifel, eine Ortsgruppe des EIFELVEREINS ins Leben zu rufen.


Mit 76 Anfangsmitgliedern waren die Dürener besonders willkommen, denn der junge EIFELVEREIN brauchte zur Erreichung seiner hochgesteckten Ziele nicht nur Idealismus, sondern auch finanzielle Unterstützung. Da die Eifelregion in der damaligen Zeit als „rheinisches Sibirien „ verschrien war, und als „Armenhaus der Region“ galt, war der industrielle Aufschwung in und um Düren für die Bewohner der Nordeifel geradezu eine Goldgrube. Die Einwohnerzahl der Stadt stieg von 10.000 im Jahr 1864 auf 20.000 i. J. 1890 und auf 30.ooo i. J. 1906.
Angezogen durch das gute Wasser der Rur haben private Unternehmer eine Anzahl von Firmen gegründet. Es waren Tuchfabriken (1799 Gebrüder Schoeller, 1811 Thomas-Josef Heimbach), die Unternehmer-Familie Hoesch baute in dieser Zeit eine gutgehende eisen- und metallverarbeitende Industrie auf, ebenso erblühte die Papierfabrikation und somit erhielten sehr viele Menschen aus der Eifel einen bis dahin nie gekannten und sicheren Arbeitsplatz. Dank ihrer Dürener Förderer war die Ortsgruppe in der Lage des Geldgebers.
Tatkräftig unterstützt von anderen Ortsgruppen in der Nordeifel, wurde die Landschaft durch zahlreiche Wanderpfade erschlossen. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke 1903/1904 nach Nideggen und der Weiterführung der Rurtalbahnstrecke in den folgenden Jahren bis nach Heimbach, eröffneten sich für die noch nicht sehr zahlreichen Wanderfreunde ganz neue Möglichkeiten. Im bis dahin schwer zugänglichen Rurtal entstand ein Wanderneuland, in dem die Naturliebhaber wahre Pionierarbeit leisten konnten.
Zu diesen Pionieren der ersten Stunde zählt in vorderster Linie Franz Krawutschke, ein Gründungsmitglied der O.G. Düren. Ihm zu Ehren errichtete die O.G. Düren 1933 auf dem Burgberg in Bergstein, dem später auch zum Ehrenwanderwart des EIFELVEREINS ernannten Wander-Enthusiasten, den nach ihm benannten Aussichtsturm. Im Verlauf der weiteren, für die O.G. Düren sehr erfolgreichen Jahre bis 1914, wurden zahlreiche Vorhaben, die noch bis in die heutige Zeit Bestand haben, in Angriff genommen. Auf Vorschlag und unter der Leitung von Professor Ferdinand Schürmann (Vorsitzender der O.G. Düren) wurde schon 1909 vom EIFELVEREIN eine Maßnahme zur „Erhaltung und Pflege noch vorhandener bäuerlicher Bausubstanz“ in die Wege geleitet. Die Eifelgemeinden wurden aufgerufen, ihre Dörfer vor Überfremdung und Zerstörung ländlicher Kultur und Lebensweise, sowie falsch verstandener Modernisierungsmaßnahmen zu schützen.
Heute kennt jeder diese Aktionen unter dem Namen „Unser Dorf soll schöner werden“. Ebenfalls in dieser Zeit vermachte der Dürener Fabrikant Eberhard Hoesch, über die O.G. Düren, dem EIFELVEREIN 20.000 Mark als Stiftung „zur Förderung seiner Ziele im Interesse der schönen Eifellande“. Auch das „Jugendwandern“ wurde durch die O.G. Düren laufend unterstützt, indem sie für die Jugendherbergen jahrzehntelang namhafte Beträge spendete.
Als es nach den Wirren des ersten Weltkrieges (1914-18) und der dann folgenden Weltwirtschaftskrise zu erheblichen Engpässen im EIFELVEREIN kam, war es die O.G. Düren, die mit bedeutenden Geldsummen die ins stocken geratenen Unternehmungen des Hauptvereins immer wieder unterstützte. Professor Dr. Edmund Kurtz versuchte als 1.Vorsitzender der O.G. Düren mit einigen wenigen Mitgliedern die schwere Zeit des zweiten Weltkrieges zu überbrücken und die ursprüngliche Idee des EIFELVEREINS in Düren nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Nach der Währungsreform 1948 scharten sich einige alte Vorstands- und Vereinsmitglieder unter dem Vorsitz von Fritz Bleckmann zusammen, um den Traditionsverein wieder mit neuem Leben zu erfüllen. Die überall in der Nordeifel noch versteckt lauernden und nach wie vor gefährlichen Überresten der Apokalypse, wurden allmählich unschädlich gemacht. Die Täler und Höhen unserer Nordeifel konnten wieder gefahrlos erwandert werden. Für das Jahr 1951 erschien der erste Wanderplan. Viele neue Mitglieder lernten zum erstenmal nach der Kriegsnot die wirkliche Schönheit der Eifel kennen. Noch heute erinnert der „Bleckmannweg“ und die „Bleckmannhütte“ sowie auch die Birkenallee, die anlässlich des in vielen Jahren begangenen „Tag des Baumes“ im Burgauer Wald angepflanzt wurde, an den rührigen Vorsitzenden der O.G. Düren, der sich auch um den Wiederaufbau von Schloss Burgau sehr verdient gemacht hat.
Die über die Rur führende Fußgängerbrücke erhielt 1965 den Namen „Georg-Krüger-Brücke“ und erinnert an den gleichnamigen Wanderführer der O.G. Düren, der den Plan zur Einrichtung des Wanderweges am rechten Rurufer erarbeitete. In den Jahren 1956 bis 1993 hatte Dr. Fritz Milz den Vorsitz der O.G. Düren. In dieser Zeit verstand er es, einen Mitarbeiterkreis zu mobilisieren, in dem besonders auch fähige und selbstbewußte Frauen ihre vorhandenen Talente zeigen konnten. Mit der Einführung der bis heute sehr beliebten Halbtagswanderungen, die ganzjährig an jedem Dienstag- und Mittwochnachmittag der Woche durchgeführt wurden und werden, erreichte die Wanderlust neben den sonntäglichen Ganztagswanderungen einen neuen Aufschwung.
In der Jahreshauptversammlung 1993 wurde auf Vorschlag von Dr. Milz, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidierte, Werner Heinrich Hüsken zum 1.Vorsitzenden gewählt. Unterstützt von einigen erfahrenen, aber auch neuen Vorstandsmitgliedern galt es, die O.G. Düren in das neue Jahrtausend zu führen. Oberste Priorität erhielt die Bemühung, die soziale Funktion der Ortsgruppenarbeit in den Mittelpunkt aller Aktivitäten zu stellen.
Durch das immer mehr in den Vordergrund getretenes Gesundheitsbewußtsein der Menschen, erhielt der Aufenthalt und die Bewegung, und damit das Wandern in der freien Natur einen zunehmenden Stellenwert. Insbesondere fanden und finden sehr viele Alleinstehende, hier in vorderster Linie Frauen, in den Wandergruppen die verschiedensten Möglichkeiten, aus der oft sehr bedrückenden Vereinsamung auszubrechen. Dass sich dieses umfangreiche Konzept erfolgreich entwickelt hat, unterstreicht die Tatsache, dass die O.G. Düren im Jahr 2.000 mit 409 durchgeführten, und sehr verschiedenartigen Wanderungen den ersten Platz unter den 161 Ortsgruppen des Eifelvereins einnahm.
Am 02.September 2002 verlieh der amtierende Bundespräsident Johannes Rau der Ortsgruppe Düren im Eifelverein die Joseph Freiherr von Eichendorff-Plakette als Auszeichnung für die in langjährigem Wirken erworbenen besonderen Verdienste um die Pflege und Förderung des Wanderns, des Heimatgedankens und des Umweltbewusstseins.

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